## Schwimmer und Handballer trennen sich im Guten vom Hauptverein VfR Übach-Palenberg ##
Mit der Neugründung gibt es zwei neue, eigenständige Vereine in Übach-Palenberg
Es gibt zwei neue, eigenständige Vereine in der ehemaligen Zechengemeinde: Den „Schwimmverein Übach-Palenberg“ und den „Verein für Raumsport Übach-Palenberg Handball“. Natürlich sind es nicht gänzlich neue Vereine. Sie entstanden aus den früheren Abteilungen Schwimmen und Handball des „Vereins für Rasenspiele Übach-Palenberg“, dem VfR. Das Ganze ging ohne Groll, Drama oder Auseinandersetzungen über die Bühne. „Wir haben uns keinesfalls im Streit getrennt“, sagt Tim Böven, ehemals Abteilungsleiter der Schwimmabteilung und nun Vorsitzender des neuen SV Übach-Palenberg. „Das gilt auch für uns, es waren rein rechtliche und inhaltliche Überlegungen, die uns zu diesem Schritt gebracht haben“, sagt auch Beate Dortants, ehemals Abteilungsleiterin der Handballabteilung und nun Vorsitzende des neuen VfR Übach- Palenberg Handball.
Der Hauptverein VfR Übach-Palenberg hat den Neugründungen auch keine Steine in den Weg gelegt. Im Vorfeld gab es ausführliche Gespräche, ein Zeitplan mit den wichtigsten Meilensteinen wurde abgearbeitet und nun trennen sich die geschäftlichen Wege. „Wir Schwimmer wollten uns schon mehrfach vom Hauptverein trennen. Das war nach früherer Rechtsprechung sehr schwierig. Denn das gesamte Vermögen und alle Sachwerte hätten dann dem Gesamtverein gehört. Und wir hätten bei Null anfangen müssen. Das ist natürlich weder zumutbar noch praktikabel und schon gar nicht gerecht“, sagt Tim Böven.
Rechtlich sah es für die Handballer genauso aus. Doch mit dem seit ein paar Jahren gültigen Umwandlungsgesetz gibt es die Möglichkeit, dass ein Gesamtverein als sogenannter „übertragender Rechtsträger“ sein Okay zur Abspaltung gibt und damit die Neugründung ermöglicht, ohne dass den Mitgliedern oben genannte Nachteile entstehen. „Das gilt übrigens auch für alle Spielberechtigungen und Lizenzen, ohne die beispielsweise ein Ligaspielbetrieb gar nicht möglich wäre“, ergänzt Beate Dortants.
Ein Grund für die beiden Neugründungen war sicherlich auch, dass der Steuerfreibetrag für Vereine nun in voller Höhe genutzt werden kann. Im Gesamtverein VfR musste dieser Freibetrag durch die sechs Abteilungen geteilt werden. „Das hatte manchmal nicht unerhebliche Steuerzahlungen zu Lasten unserer Vereinskasse zur Folge“, weiß Tim Böven. Gleiches galt für finanzielle Zuwendungen, Förderanträge und Anträge zum Kreissportbund, Landessportbund oder den Sportfachverbänden. „Ein eigener Verein agiert schneller und kann selbst über seine Handlungen bestimmen“, sagt Tim Böven.
Er sah wie auch Beate Dortants auch das Streben nach gemeinsamen Vereinszielen nicht gegeben. „Außer einer gemeinsamen Satzung und einer gemeinsamen Steuererklärung, gab es in der Vergangenheit kein Zusammenleben“, so Böven. Hinzu kam, dass im Schadensfall auch nicht betroffene Abteilungen für andere Sportarten mithaften müssen. Und wer Abteilungsleiter ist, ist im Grunde Vorsitzender eines nicht eingetragenen Vereins. „Das kann zu persönlicher Haftung des Vorstandes mit seinem Privatvermögen führen“, unterstreicht Beate Dortants.
Das einvernehmliche Spiel zwischen dem bisherigen Hauptverein und den neuen Vereinen wird bei diesem Vorgang sehr wichtig. „Wir haben uns beide schnell geeinigt und ein Notar begleitete den ganzen Prozess. Dabei kam es an keiner Stelle zu Unstimmigkeiten, alles lief korrekt und sogar sehr zügig“, freut sich Tim Böven.
Bei den Mitgliedern beider neuer Vereine kam das Ansinnen übrigens überwältigend gut an. Denn die außerordentlich Versammlung zur Abspaltung und Neugründung war nicht nur außergewöhnlich gut besucht. Es gab auch überwältigend starke Stimmergebnisse für die Abspaltung und Neugründung. Jeweils weit über 90 Prozent der Anwesenden waren damit einverstanden. Übrigens müssen selbst langjährige Mitglieder nicht bange sein, bald wieder mit Jahr eins bei ihrer Mitgliedschaft anfangen zu müssen. Sie dürfen sich wie gewohnt für ihre Auszeichnung für langjährige Mitgliedschaft ab Gründung unter dem Dach des VfR freuen. „Und auch die Gemeinschaft, die unsere beiden Vereine auszeichnet, wird darunter nicht leiden“, sind sich die beiden neuen Vereinsvorsitzenden einig.